Wer bin ich? Wer will ich sein? ... und weitere Lebensfragen
von Anke Lüneburg
An dieser Stelle möchte ich einige aus meiner Sicht wertvolle Gedanken von Jorge Bucay aus seinem Buch „Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?“ mit Ihnen teilen, die mir gut gefallen haben und die Sie vielleicht inspirieren, sich weiter mit diesen Lebensfragen zu beschäftigen.
Ich gebe sie in meinen eigenen Worten wieder. Viel Freude dabei!
Erwachsen zu sein heißt unter anderem:
Sich den bestehenden Herausforderung zu stellen, zwischen all den verschiedenen sich bietenden Optionen selbst entscheiden, zu jedem Zeitpunkt so zu reagieren, wie es uns am meisten entspricht, und die Gewissheit zu haben, dass es sich dabei um unsere eigene Art und Weise handelt und nicht um eine von irgendwo her übernommen.
Erwachsen sein heißt, sich selbst zu behaupten. D.h., zu Entscheidungen zu stehen, eigene Kriterien zu entwickeln, und den persönlichen Bereich gegen Meinungsmacher zu verteidigen.
Erwachsen sein heißt, autonom zu sein. Ich darf eigene Regeln und Normen festlegen, sie handhaben und systematisieren. (Natürlich müssen meine Regeln mit dem Gesetz übereinstimmen!)
Es erfordert Mut, wenn meine Normen nicht mit denen der Gesellschaft übereinstimmen. Es ist wichtig für die Erziehung junger Generationen, dass jeder sich frei für seine Regeln entscheiden darf. Dadurch wird Reife gefördert.
Nur wenn ich mich kenne, kann ich an dich denken.
Wie könnte ich an dich denken, ohne dich zu kennen.
Wie könnte ich dich kennen, bevor ich mich kenne.
Wie könnte ich mich kennen, wenn ich mich nicht um mich kümmern würde.
Ich kann umso besser helfen, je mehr ich von mir selbst weiß, je mehr Erfahrung ich besitze und je länger der Weg ist, den ich bereits zurückgelegt habe, je öfter mir Ähnliches widerfahren ist.
Der, der ich heute bin, stimmt nicht unbedingt mit dem überein, der ich einmal war. Ich umgebene mich nicht mit denselben Dingen und Leuten wie damals.
Ist der Mensch, der ich heute bin, besser als der von früher? Ja, denn ich bin der, der ich war, plus die gelebte Lebenszeit.
Trauer gehört zu Entwicklung: es bedeutet Abschied von alten Freunden von ehemaligen Wohnorten von beruflichen Tätigkeiten und anderen. Eine wichtige Lebensaufgabe ist, Dinge loszulassen und damit auch Beziehung und Menschen loszulassen.
Zu sein, wer ich bin, heißt, vielleicht unter Schmerzen, aber ohne Angst, diesen tränenreichen Weg der Trauer zu gehen, denn außer der Person, die man verliert,
verändern sich Situation,
wandeln sich Beziehung,
lässt man eigene Lebensabschnitte zurück,
Enden gewisse Momente,
und jeder von ihnen bedeutet ein Verlust, an denen man arbeiten muss.
Zur menschlichen Entwicklung gehörtes Hindernisse zu beseitigen. Man muss es selbst tun, und soll nicht auf Hilfe warten.
Jede Schwierigkeit hat auch ihren Gewinn, jeder Schmerz über ein Verlust endet zwangsläufig mit einem Verdienst für mich.
Jede Frustration zwingt mich, Eifer zu werden.
Jede Schwierigkeit kommt zwangsläufig meinem persönlichen Wachstum zugute.
Wenn ich weiß wer ich bin, mache ich mich auf den Weg, den Sinn meines Lebens zu finden. Dieser Sinn gibt die Richtung vor, wohin ich gehen will.
Die Frage lautet: Wozu lebe ich?
Wenn du den Sinn deines Lebens gefunden hast, dann konzentriere dich darauf! Lasse dich nicht abbringen und verteidige dein Vorhaben!
Lebe für deinen Sinn des Lebens, denn dieses Vorhaben, das deinem Leben Sinn gibt, macht dich glücklich und dein Leben lebenswert!
Ich erlaube mir Wertschätzung für die, die ich bin und nicht nur für meine Leistung und meinen Erfolg.
Aus meinen Träumen und Visionen entwickle ich mein meiner Fantasie und durch meine Vorfreude einen konkreten Wunsch. Wenn ich an meinen Traum denke, entsteht Energie, die das Handeln erlauben und der Treibstoff für die Umsetzung meines Wunsches ist. Wenn ich jedoch nicht handele, entsteht ein Energiestau, der zu einer Ersatzhandlung führt und möglicherweise krank macht.
Wünsche motivieren zum Handeln, Erwartungen jedoch sind passives Abwarten des Erwünschten. Es ist wichtig, Wünsche nicht zu Erwartung werden zu lassen denn sie können zwanghaft werden.
Ein Baum mit starken Wurzeln kann einen gewaltigen Sturm widerstehen, aber kein Baum kann solche Wurzeln schlagen, wenn der Sturm bereits am Horizont auftaucht. (Zen-Weisheit)
Verbringe mehr Zeit mit Menschen, die dir wichtig sind und interessieren! Erstelle eine Liste der Menschen, die dir wichtig sind. Erstelle danach eine zweite Liste von Menschen, von denen du glaubst dass du Ihnen wichtig bist. Die beiden Listen müssen nicht übereinstimmen - denke ein wenig über die Ergebnisse nach!
Suche dir gute Wegbegleiter, die geben können und nicht nur fordern! Und die auch nehmen können - zum Beispiel Geschenke annehmen können und sie nicht zurückweisen, weil sie glauben, es nicht verdient zu haben. Solche Menschen richten Schaden beim Geber an.
Suche dir Menschen, auf die du dich verlassen kannst, die dich wirklich kennen möchten und dich akzeptieren, so wie du bist. Dann kannst du dein liebenswertes, kreativstes und verletzlichstes Ich zeigen.
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