In der letzten Ausgabe der „Chrismon“ war ein Artikel zum Fachkräftemangel, der mich sehr begeistert hat. Lauter Handwerksmeister, die ihre Organisation umgestellt haben – nicht nur technisch, sondern Richtung besserer Organisation, angemessenerer Umgang mit Mitarbeitern und Azubis, Akzeptanz von Frauen im Handwerk (ja, die haben auch Kraft!) – kurz: Sie haben eine gute Unternehmenskultur geschaffen!
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Die Zukunft gehört den lernenden und lebendigen Organisationen. Selbstführende Teams, ganzheitliche Entfaltung der Mitarbeitenden, flexible Zielsetzung und eine neue Form der Führung prägen diese Organisationsform.
Momentan beobachte ich bei vielen Unternehmen und Verwaltungen Auseinandersetzungen, manchmal sogar Konflikte, die auf Veränderungen und ihrer Akzeptanz basieren. Manchmal liegt es an der Unternehmenskultur, manchmal an der Führung, auch die Pandemie hat ihre Schäden vor allem in der Kommunikation hinterlassen.
Aber manchmal ist es auch die Organisation selbst.
„Wofür bin ich hier?“ Oder „Was soll das Ganze?“ sind typische Fragen, die sich Menschen ab Mitte 40 stellen. Oder sie vermeiden sie und arbeiten stattdessen extrem viel, suchen sich jüngere Partnerpartnerinnen, oder nutzen Drogen zum ablenken.
Ab Mitte 40 wird uns deutlich, dass wir über die Hälfte unseres Lebens hinter uns haben: Die Zeit wird wertvoller, sie läuft schneller - und wir merken, dass vieles mehr Kraft kostet, der Wille nachlässt und dass wir uns im Job eher auf unser Wissen und unsere Erfahrung verlassen - wenn man uns lässt.
Gemeinsam führen – bis vor einigen Jahren undenkbar, so dass von Interessierten erst regelrechte Kämpfe zur Umsetzung führten. Durch den Fachkräftemangel, aber auch durch neue Unternehmenskulturen setzt sich in immer mehr Branchen und Verwaltungen die Auffassung durch, dass Führung auch zu zweit möglich ist – und wo es nicht ermöglicht wird, verlassen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen.